Vom 27.3. – 1.4.24 ging es für Jonathan und Joel mit acht weiteren Kindern vom Bezirksstützpunkt West und Süd sowie vom TV Eschersheim mit sieben Trainern nach Linz. In der „TipsArena“ fanden bereits zum 23. Mal die Raiffeisen Youth Open statt.

Seit 23 Jahren treffen dort über Ostern verschiedene Spieler aufeinander, welche die Sieger in den Altersklassen U11, U13, U15, U17 und U19 ausspielen. In diesem Jahr waren 380 Nachwuchs-Asse aus 16 Nationen, 80 Delegationen und 140 Coaches am Start. An insgesamt 55 Tischen wurden so über 4.000 Matches ausgetragen. In Vorrundengruppen qualifizierten sich die jeweils beiden ersten der Gruppen für die Raiffeisen Youth Championships, während die weiteren Platzierten in der Andro Youth Challenge um den Sieg weiter kämpften.

Die Erwartungshaltung der Trainer war jedoch nicht an Erfolge geknüpft, sondern eher an die individuelle Entwicklung. So wurde am eigenen Spielsystem gefeilt und mutiges, offensives Tischtennis verlangt – unabhängig vom Ergebnis. Auch die Selbstreflekion nach einzelnen Sätzen spielte eine wichtige Rolle und wurde von den Teilnehmern verlangt.

In den fünf Tagen wurde den Spielern viel abverlangt. Frühstück 6.45 Uhr, Training 7.45 Uhr, 9.00 – 20.00 Uhr Turnier, Teambesprechung 21.30 Uhr und Bettruhe. So kam es sicherlich auch zu einer emotionalen Achterbahnfahrt für den ein oder anderen.

Im Teamwettbewerb gingen Jonathan und Joel in der Altersklasse U13 an den Start, da man schwache Gegner vermeiden wollte. In der Vorrundengruppe wurden sie durch drei Erfolge Gruppenerster, wobei hier vor allem der Erfolg gegen ein deutsches und slowakisches Team hervorzuheben sind. Zusätzlich traf man auf ein kroatisches Duo. In der nächsten Gruppe bezwang man ein Team, ehe man gegen ein starkes Nationalteam Luxemburgs (ebenfalls mit jüngeren Spielern) den Kürzeren zog. Durch ein unglückliches Spielverhältnis spielte man dann um die Plätze 9-12. Hier folgten zwei Siege gegen deutsche Teams, wobei vor allem der Erfolg gegen ein Team aus NRW dank einer überragenden Doppelleistung hoch anzurechnen ist. Ebenfalls schön zu sehen, dass die Stärke unsere Doppels mit zunehmendem Turnierverlauf besser wurde, da die Abstimmung untereinander immer besser klappte.

Im Einzel spielten beide in der Altersklasse U11. Hier hatten beide sehr schwache Gegner und wurden erst ab dem Viertelfinale gefordert. Jonathan unterlag knapp dem Österreicher Alexander Mayer (Bayrischer Verband), während Joel in vier Sätzen den Deutschen Minimeister von 2023 Eren Ahmad (Baden Württemberg) bezwang. Im Halbfinale traf Joel auf den Luxemburger Noah Valente, gegen den er im Teamwettbewerb in der Zwischenrunde mit 1:3 den Kürzeren zog. Gegen den späteren Sieger der Altersklasse, spielte er 2,5 Sätze ganz gut mit, sodass er am Ende nach harten Kampf mit 2:3 unterlag. Wichtiger als Satzgewinne oder ein Erfolg im Halbfinale war aber auch hier, dass man die Taktik ein wenig umstellte, nachdem der Gegner dies auch getan hatte.

Bei Jonathan war der Schwerpunkt an den fünf Tagen bei einer mutigen Spieleröffnung und offensives Nachspielen, während Joel vor allem Platzierungsaufgaben und die Verbesserung vom taktischen Spielverständnis zu bewältigen hatte.

Bei dem Turnier konnte man auch gut sehen, dass viele Nationalverbände im Spielsystem ein Stück weiter sind und auch was regelmäßige Turnierbesuche angeht, die Nase vorne haben. Sicherlich hängt das auch mit den finanziellen Möglichkeiten der Verbände zusammen. Die Fahrt nach Linz für das oben genannte Team war komplett privat organisiert.

Da das Turnier sehr durchgetaktet war, blieb für andere Dinge nicht viel Zeit. Dennoch schaffte man zweimal einen kurzen Sparziergang durch Linz, zwei Eiscafé besuche und drei Restaurantbesuche, was Jonathan und Joel viel Freude bereitete.

Ein Lob auch an die Turnierorganisation, was bei 4000 Spielen sicherlich nicht einfach ist. Die Zeitpläne werden von einem IT-Genie so erstellt, dass einzelne Nationen möglichst spät aufeinandertreffen, nicht zwei oder mehrere Schützlinge eines Coaches parallel spielen, keines der Talente zwei Partien hintereinander hat, und, und, und. Dazu sind in den einzelnen Altersklassen Ausnahmen zu berücksichtigen, wie etwa bei Jonathan und Joel, die als 11-jährige im Mannschaftswettbewerb im Teamwettbewerb der 12- und 13-jährigen mitspielten.

Wir sind uns sicher, dass es allen viel Spaß machte. Einige des großen Teams werden sicherlich auch Ostern 2025 in Linz verbringen.

Text und Fotos: Benny